Hauptseite -->
Know-How -->
Glossar
DAS LEICHENWAGENGLOSSAR
Hier werden einige Begriffe erklärt, ebenso einige
Bezeichnungen und Namen aus dem Englischen:
- Endloader:
Ein Endloader bezeichnet einen Bestattungswagen, bei dem
der Sarg von hinten über die Heckklappe eingeladen
werden kann. Gegenstück dazu ist der
Sideloader.
- Eureka:
Amerikanischer Aufbauhersteller. Es gibt übrigens zwei Hersteller
namens Eureka; die eigentliche Firma hat um 1964 ihre Geschäfte
eingestellt, später jedoch wurde der name wieder von einer anderen
Firma aufgekauft und weiterverwendet; das neue Eureka hat aber mit dem
urpsrünglichen Hersteller nichts zu tun.
- Kombination:
Kleinere Gemeinden hatten früher häufig nur einen
Bestattungsunternehmer, der dann nicht nur Bestattungen und
Totentransporte, sondern oft auch Krankentransporte
übernommen hat. Beides wurde häufig mit nur einem
einzigen Fahrzeug unternommen, welches entsprechend
modifiziert werden konnte, um eben einmal als Leichenwagen
und einmal als Krankenwagen zu fungieren. Diese Fahrzeuge
wurden entsprechend Kombinationen gennant und
unterscheiden sich von reinen Bestattungsfahrzeugen einmal
dadurch, daß sie abnehmbare Landau Panels
hatten. Wenn das Auto als Krankenfahrzeug operierte, wurden
diese entfernt und es sah aus wie ein Krankenwagen. In der
Funktion als Bestattungswagen konnten diese Side Panels
montiert werden um dem Wagen das Aussehen eines klassischen
Bestattungswagens zu verpassen. Häufig hatten die
Kombinationen auch eine Art Blaulicht, welches sie im Einsatz
als Krankentransport verwenden konnten.
Im Inneren unterscheiden sich die Kombinationen dadurch, daß
sie im "Laderaum" umlegbare Sitze hatten, auf denen im Falle
des Krankentransportes Pfleger, Ärzte oder Schwestern
Platz nehmen konnten. Darüberhinaus läßt sich
manchmal auch der Sargtisch entfernen; viele Kombinationen
haben auch zwei Klimaanlagen, eine für das Fahrerabteil,
und eine zusätzliche für das "Passagierabteil".
Ein paar Bilder von schönen Kombinationen findet Ihr
bei den Cadillac Bildern.
- Landau Bar:
Ein Landau Bar ist eine Cabriospange. Amerikanische
Bestattungsfahrzeuge haben üblicherweise am Aufbau
eine Cabriospange als Dekoration (sieht man auch bei dem
Bild meines Cadillac). An der
Ausführung dieser Cabriospange lassen sich auch die
Aufbauhersteller identifizieren. Hierzulande ist es eher
unüblich, dass die Fahrzeuge einen Aufbau haben der
mit einer Cabriospange verziert ist, man bevorzugt die
Glasscheiben mit Vorhang oder Blindabdeckung dahinter.
Von Jim Lux stammt folgende Information: Ein
"Landau Bar" ist eine Art Überbleibsel aus der Zeit
der Pferdekutschen. Eine Kutsche mit vier Rädern und
Verdeck wird Landau genannt (es gibt auch bei älteren
Autos den Begriff "Landaulet" (Anja)).
Das Verdeck wird von eben diesen Landau Bars gehalten (die
aussehen wie diagonale Stangen die unter Spannung stehen).
Es geht nicht eindeutig aus dem was ich gefunden habe hervor,
aber es scheint so daß sich das Verdeck auch
herunterfalten läßt. Es ist auch ganz interessant,
daß die Landaus offenbar ihren Ursprung in Bayern haben,
die Welt scheint recht klein zu sein. Mehr Information
darüber gibt es
hier.
Danke Jim!
- Miller-Meteor:
Amerikanischer Aufbauhersteller. M-M wurde 1980 von Collins aufgekauft, so
lebt zwar der Name weiter aber die Qualität soll deutlich abgesackt
sein.
- Sargraum:
Der Sargraum ist sozusagen der Laderaum eines Bestattungswagens.
Nach deutschem Recht muss der Sargraum zum Fahrerabteil
hermetisch abgedichtet sein (offensichtlich befürchtet
man, dass die Särge unangenehm oder gesundheitsgefährdend
ausdünsten). Das kann ein Grund sein, dass es hierzulande keine
Sideloader gibt.
- Sideloader:
Ein Sideloader bezeichnet einen Bestattungswagen, bei dem
der Sarg nicht nur von hinten über die Heckklappe,
(s.a. endloader)
sondern auch seitlich durch die Türen eingeladen
werden kann. Die Sideloader haben dazu Türen die sich
wie ein Hoftor öffnen, d.h. die hinteren Türen
sind auch hinten angeschlagen. Im Englischen nennt man
diese Türen auch suicide doors.
Die Rückenlehne der Sitze eines Sideloaders lassen
sich nach vorne umklappen und dann kann der Sargtisch
seitlich ausgefahren werden.
Mir sind keine sideloader aus dem deutschen Raum bekannt.
- Suicide Doors:
Suicide Doors ("Selbstmordtüren") sind Türen bei
einem Fahrzeug, bei denen sich die hinteren Türen
nach vorne öffnen (sie sind also "hinten" angeschlagen).
Von Hendrik kommt noch folgender Kommentar:
Selbstmörder-Türen, wie sie auch im Deutschen genannt werden,
wurden in Deutschland Anfang der 60er verboten. Hintergrund war
wohl die Gefahr, dass in ungünstigen Fällen die Türen
durch den Fahrtwind aufspringen und die Insassen dadurch gefährdet
werden konnten. Was dann zwar mehr Unfall als Selbstmord wäre.
Diese These wurde auch von Stefan bestätigt.
Jim Lux weiß noch zu berichten, daß
suicide doors auch bei den größeren
Lincoln Continental's der sechziger Jahre, insbesondere der
Limousinen üblich waren.
Vielen Dank für Eure Hilfe!
- Superior:
Amerikanischer Aufbauhersteller.
Genug, ich will wieder nach oben
Zurück auf die Know-How Hauptseite
Letzter Update: 01 Januar 2011