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Bodystyles
BODYSTYLES (AMERIKANISCHE KAROSSERIEFORMEN)
Was ist eigentlich ein Landau? Oder ein Phaeton? Was versteht man unter einem
"Town Car"? Chris hat die amerikanischen Bezeichnungen der verschiedenen
Karosserieformen mal geschichtlich untersucht und zusammengestellt. Es hat zwar nur
am Rande etwas mit Leichenwagen zu tun, aber erstens ist es sehr interessant und
zweitens findet man diese Informationen sonst nirgends.
Es gibt auch häufig ein wenig Verwirrung wenn Europäer zum Beispiel über
Cabrios reden, die Amerikaner aber etwas völlig anderes darunter verstehen. Nachdem
diese Begriffsverwirrung auch bei unseren geliebten Horizontallimousinen (oder aber auch
bei den professional cars) auftritt, hier also die endgültige und autoritive Klärung
der Sachlage:
- Four-door Sedan (oder Sedan):
Ein geschlossenes Auto mit, Überraschung, vier Türen. In England werden
solche Fahrzeuge Saloon genannt. Sie haben stets eine B-Säule und
Fensterrahmen.
- Two-door Sedan (oder Coach):
Das ist ein Fahrzeug mit, noch größere Überraschung, zwei Türen,
jedoch mit fünf bis sechs Sitzplätzen. Ebenso wie der Four-door Sedan
hat es eine B-Säule und Fensterrahmen.
- Coupe:
Das Coupe (oder Coupé) ist ursprünglich ein geschlossener Wagen, der
über nur eine Sitzreihe für zwei oder drei Personen verfügt. In
späteren Jahren wurde der Name fälschlicherweise auch auf Fahrzeuge
mit einer niedrigeren Dachlinie, die jedoch fünf bis sechs Passagiere auf
zwei Sitzreihen unterbringen, angewendet. Dieser Name wurde dann so üblich
und gewöhnlich, daß diese Bezeichnung heute schon als korrekt gilt.
- Hardtop:
Ein Hardtop war ursprünglich ein "Convertible" mit einem
Metalldach, welches nicht entfernt werden konnte. Die Hauptunterscheidung zwischen
einem heutigen Hardtop und einem Sedan ist, daß bei einem Hardtop die
B-Säulen nur bis zur Gürtellinie des Fahrzeugs reichen und die
Fenster in den Türen keinen Rahmen besitzen. Das ergibt eine riesige
Fensteröffnung wenn die Seitenscheiben geöffnet sind.
Hardtops können zwei oder vier Türen haben, es gibt sogar Kombis
(Station wagons, oder für die Briten unter uns: Estates) und,
glaubt es oder nicht, Leichenwagen.
- Four-door Convertible:
Ein "Four-door Convertible" (viertüriges Convertible) hat sowohl
vordere als auch hintere Sitzreihen, jedoch ein "Soft Top" (weiches
Verdeck), welches heruntergeklappt werden kann. Dieses Auto kann durchaus
verchromte "Cabriolet-Spangen" (cabriolet bars) am Verdeck hinter
den hinteren Sitzen haben, um das Falten des Verdecks zu erleichtern. Die Fenster
sind aus Glas und sind versenkbar. Das letzte Four-door Convertible das in
Großserie hergestellt wurde, war der Lincoln Continental von 1961-1969.
- Roadster:
Ein Roadster ist ein Auto mit einer einzigen Sitzreihe für ein oder zwei
Personen; anstelle von Seitenscheiben in den Fenstern gibt es Vorhänge, und
das Verdeck muß abgenommen werden da es sich nicht herunterfalten läßt.
Wenn es versenkbare Seitenscheiben hat, dann handelt es sich nicht um einen Roadster
sondern um ein Convertible oder auch Drophead.
- Cabriolet:
Ein Cabriolet ist wie ein Roadster, nur daß es definitiv versenkbare
Seitenscheiben hat, und manchmal auch ein faltbares Verdeck, gelegentlich mit
Cabrio-Spangen, die zur Zierde fast immer verchromt sind. Diese helfen beim
Herunterfalten des Verdecks.
- Limousine:
Eine Limousine ist wie der "Four-door Sedan", nur daß sie eine
Glastrennscheibe zwischen den vorderen und hinteren Sitzreihen besitzt. Diese
Scheibe kann oft (teilweise komplett) versenkt werden und dient dazu, den Fahrer
von den Fahrgästen zu trennen (oder umgekehrt). Das ist übrigens das
einzige Erkennungsmerkmal einer Limousine. Die Länge des Fahrzeuges spielt
keinerlei Rolle!
- Berline:
Eine Berline ist ein Auto das ebenso eine gläserne Trennwand zwischen den
vorderen und hinteren Sitzreihen besitzt. Eigentlich sehr ähnlich zu einer
Limousine. In der Zeit der Kutschen war die Unterscheidung deutlicher, da eine
Limousine stets ein Passagierabteil für vier Fahrgäste hatte, die Berline
dagegen nur zwei Personen Platz bot. In Frankreich wird der Begriff Berline
fälschlicherweise generell auf jeden Sedan (oder Saloon) angewandt.
- Town car:
Ein "Town car" ist ein Auto, welches von einem Chauffeur, und nur von
diesem gefahren wird. Das Fahrzeug hat Vorder- und Rücksitze wie eine
Limousine, jedoch haben die Vordersitze meist ein abnehmbares Stoffverdeck.
Diese Autos wurden auch "Sedanca de villes", Broughams oder aber auch
"Chauffeur killer" genannt.
- Landaulet:
Ein Landaulet ist ein viertüriger Sedan, bei dem die hintere Sitzreihe
als Convertible gestaltet ist. Das Verdeck über den Rücksitzen ist
aus Stoff und läßt sich nach hinten falten. Der Begriff ist eine
französische Form des "Londoner", wo dieser Bodystyle vermutlich
seinen Ursprung hat.
- Touring car / Phaeton:
Ein "Touring car" ist ein zwei- oder viertüriger Wagen mit einem
Stoffverdeck, welches sich zurückklappen läßt. Es besitzt
üblicherweise keine Seitenscheiben. Der Phaeton war übrigens die
normale Fahrzeugausführung in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Ein
solcher Wagen, der anstelle der vorderen Türen nur Türausschnitte,
hinten jedoch Türen besitzt, wird "Roi des Belges" genannt.
- Torpedo:
Mit "Torpedo" wird im allgemeinen ein Touring Car mit einem
spitz zulaufenden Heck bezeichnet.
- Boattail Speedster:
Ein "Boattail Speedster" (Bootsheck) ist ein Roadster mit einem spitz
zulaufenden Heck, und ist im allgemeinen besonders schnell. Die Begriffe
"Boattail" oder "Speedster" bezeichnen meistens den gleichen
Bodystyle.
- Weymann:
Dieser Typ wurde von Charles T. Weymann im Jahr 1922 entwickelt. Einige der
feinsten Autos der Zwanziger Jahre sind so ein Typ. Der Rahmen bestand aus Holz,
das durch Metallstreifen zusammengehalten wurde. Darüber wurde eine
Lederhaut gespannt (stretched leatherette). Der resultierende Aufbau war stets
einzigartig und vor allem leicht. Es existieren nur noch außerordentlich
wenige Fahrzeuge dieser Bauart. Weymann Bodies haben den Ruf stets ein wenig
zu knarzen und zu quietschen.
Genug, ich will wieder nach oben
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Letzter Update: 01 Januar 2011